Die Landschaft um Wildsteig wurde stark durch die letzte Eiszeit geprägt, ist heute aber alles andere als eine karge Eiswüste. Der Isar-Loisach-Gletscher hinterließ hier eine äußerst strukturreiche Landschaft mit zahlreichen Mooren und Seen, die vielen seltenen und gefährdeten Arten ein Zuhause bieten. Die hier vorzufindenden Feuchtgebiete zählen zu den bedeutendsten im bayerischen Alpenvorland und haben in moorkundlicher Hinsicht teilweise sogar europaweite Bedeutung. Um diese Landschaft mit ihren wertvollen Lebensräumen zu erhalten, wurden in der Umgebung von Wildsteig mehrere Naturschutzgebiete ausgewiesen.
Eines dieser Gebiete ist das Naturschutzgebiet „Bichlbauernfilz mit Schwaigsee“. Der regional bekannte Schwaigsee vereint dabei zwei Funktionen. Zum einen ist er bereits lange als Badeweiher etabliert, an dessen Ostufer gerne heiße Sommertage und laue Sommerabende verbracht werden. Zum anderen stellt der Moorsee einen bedeutenden Lebensraum für eine spezialisierte Tier- und Pflanzenwelt dar. Zusammen mit den angrenzenden Nass- und Streuwiesen sowie dem südlich liegenden, mit einem lichten Spirken-Moorwald bestockten Hochmoorkörper (Bichlbauernfilz) wurde das Gebiet 1983 unter Naturschutz gestellt. Zum Schutz des empfindlichen Naturraums ist das Baden im See nur im gekennzeichneten Badebereich zulässig und darf das Schutzgebiet nur auf den offiziellen Straßen und Wegen betreten werden.
Karte Naturschutzgebiet Bichlbauernfilz mit Schwaigsee
Verordnung Naturschutzgebiet Bichlbauernfilz mit Schwaigsee
Das Naturschutzgebiet „Moore um die Wies“ ist etwa 375 Hektar groß und setzt sich aus fünf Teilflächen im Umfeld der UNESCO-Weltkulturerbestätte „Wieskirche“ zusammen. Das Gebiet bietet Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, eine einzigartige, naturnahe Moorlandschaft zu erleben. Abgesehen von der vielfältigen Moorvegetation zeichnet es sich durch mäandrierende, naturbelassene Fließgewässer und wertvolle Quellaustritte aus. In den verschiedenen Moortypen, Gewässern und traditionell genutzten Streuwiesen kommen viele seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten vor. Dazu zählen Libellen, wie die die Helm-Azurjungfer, Schmetterlinge, wie der Helle und Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, und Pflanzen wie der Rundblättrige Sonnentau und der Fieberklee. Ein zentrales Ziel des Naturschutzes ist es, diese besonderen Lebensräume zu sichern und Störungen zu vermeiden. Aus diesem Grund ist das Betreten des Gebiets nur auf offiziellen Straßen und Wegen zulässig.
Karte Naturschutzgebiet Moore um die Wies
Verordnung Naturschutzgebiet Moore um die Wies
Das Naturschutzgebiet „Wildseefilz“ ist ein weitgehend unberührtes Verlandungsmoor. Im Gegensatz zu vielen anderen Mooren wurde der Wasserhaushalt hier nicht durch Torfabbau oder die Anlage von Entwässerungsgräben verändert. Auf diese Weise zählt das Wildseefilz zu den am besten erhaltenen Hochmooren in der Region. Neben einem ausgedehnten Spirken-Hochmoor umfasst es unter anderem auch empfindliche Schwingrasen. Das Gebiet ist Heimat vieler gefährdeter Tier- und Pflanzenarten, darunter seltene Torfmoose wie das Warzige Torfmoos und das Spieß-Torfmoos. Es repräsentiert einen seltenen, natürlichen Lebensraum, der für den Naturschutz von nationaler Bedeutung ist. Aus diesem Grund herrscht hier ein ganzjähriges Betretungs- und Badeverbot.