Alle Landkreise im Oberland stimmen dem Projekt Alpenbus zu
Linie kann schon ab dem Fahrplanwechsel 2025 Fahrt aufnehmen
Mit dem Alpenbus wird im Dezember 2025 eine überregional bedeutsame Buslinie ihren Betrieb aufnehmen. Nachdem sich am Dienstag, den 12. Dezember 2023, der Kreistag im Landkreis Garmisch-Partenkirchen als letzter der beteiligten Aufgabenträger für den Alpenbus ausgesprochen hat, kann im neuen Jahr mit der Ausschreibung begonnen werden. Auch der Kreistag vom Landkreis Weilheim-Schongau hatte sich kürzlich dafür entschieden.
„Ich freue mich sehr, dass nun mit der Beteiligung von Garmisch-Partenkirchen der Alpenbus als schnelle Ost-West-Verbindung im Oberland den Bürgerinnen und Bürgern landkreisübergreifend zur Verfügung steht. So hat bei uns nun jeder die Möglichkeit, ob in Stadt oder Land beheimatet, seinen Beitrag durch sein Mobilitätsverhalten zum Klimaschutz zu leisten“, sagte Landrätin Andrea Jochner-Weiß.
Mit dem Ost- und West-Ast des Alpenbusses werden die neunte und zehnte landesbedeutsame Buslinie im Freistaat Realität. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter freut sich über die positiven Beschlüsse der Kommunen: „Von Murnau bis Rosenheim: In Zukunft werden die Orte im Alpenraum noch besser miteinander verbunden. Genau dieses Ziel verfolgen wir mit den landesbedeutsamen Buslinien: Wir wollen attraktive Querverbindungen schaffen und so die Menschen auch abseits der Bahnstrecken näher zusammenbringen. Mit seiner Förderung hat der Freistaat Bayern dafür den entscheidenden Anstoß gegeben.“
An der Linie beteiligt sind die Stadt Rosenheim sowie die Landkreise Rosenheim, Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen. Mit dem Alpenbus wird eine wichtige Verkehrsachse quer an den Alpen entlang mit dem öffentlichen Nahverkehr erschlossen. Ziel ist es, die Ost-West-Verbindung zu stärken, den zentral auf die Landeshauptstadt zugeschnittenen Schienenverkehr zu entzerren und die Querverbindungen dadurch auch abzukürzen.
2018 war die Idee erstmals auf den Weg gebracht worden. Fünf Jahre, eine Studie und zwei Kostenberechnungen später kann das Projekt nun auf den Weg gebracht werden. Bis es soweit war, mussten einige Hürden genommen werden, an Bedeutung hat der Alpenbus aber nie verloren. Koordiniert wurde das Projekt durch den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, der wie auch die Landkreise Miesbach und Rosenheim sowie die Stadt Rosenheim seit dem Fahrplanwechsel am 10. Dezember komplett dem MVV angehört. Die Verbundraumerweiterung befördert das Projekt. Erst recht, weil der Landkreis Weilheim-Schongau Teil der nächsten Beitrittswelle 2024 sein wird und auch Garmisch-Partenkirchen als Kandidat für 2025 gilt – dann würden der Beitritt in den MVV und der Start des Alpenbusses zusammenfallen. Somit gilt dann auch im Alpenbus ein Ticket, ein Tarif, ein System.
Wie geht es weiter?
Die nächsten Schritte sind nun klar skizziert.
Nach europarechtlich vorgeschriebener erfolgter einjähriger Vorabbekanntmachung zwischen Dezember 2023 und Dezember 2024 wird anschließend das Vergabeverfahren durchgeführt. Im Frühjahr 2025 bekommen dann die wirtschaftlichsten Verkehrsunternehmer den Zuschlag für die Linien. Diese haben dann ca. neun Monate Zeit, Busse und Fahrer zu organisieren. Der Betrieb wird dann zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 aufgenommen.
Wie werden die Kosten aufgeteilt?
Am Betriebskostendefizit beteiligt sich der Freistaat im ersten Jahr zu 65 Prozent, im zweiten zu 60 Prozent und im dritten zu 55 Prozent. Ab dem vierten Jahr wird die Hälfte des Defizits übernommen. Die nun aktualisierte Kostenprognose beinhaltet die zwischenzeitlichen Teuerungen. In der Kalkulation wird nach West- und Ost-Ast unterschieden. Der West-Ast führt von Murnau über Penzberg nach Bad Tölz, der Ost-Ast von Bad Tölz über Gmund und Miesbach nach Rosenheim. Die Kosten für den jeweiligen Aufgabenträger ergeben sich anteilig durch die Nutzwagenkilometer je Gebietskörperschaft.
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