Geschulte Medienscouts informieren und beraten Jugendliche zur Internetnutzung
In diesen Wochen läuft wieder die Ausbildung von Medienscouts an Schulen im Landkreis Weilheim-Schongau – und das bereits im neunten Jahr. In Kooperation mit dem Gesundheitsamt am Landratsamt Weilheim-Schongau schulte nun eine erfahrene Medienpädagogin auch 2024 erfolgreich Jugendliche zu Schul-Medienscouts, die dann Mitschülerinnen und Mitschüler auf Augenhöhe informieren und beraten. Dabei geht es um Themen wie Medienabhängigkeit, Social Media-Kompetenz, digitale Ethik, Cybermobbing und -grooming, Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und vieles mehr.
Kernzielgruppe der Grundlagenausbildung, die drei Tage dauert, sind vor allem Schülerinnen und Schüler aus der 8. Jahrgangsstufe. Sie werden dabei von Lehrkräften unterstützt, die das Projekt schulintern begleiten. Dieses Jahr nahmen sechs Schulen aus dem Landkreis mit insgesamt 19 Scouts und sieben Betreuungslehrkräften teil.
Hintergrund der Ausbildung: Die jugendlichen „Peer-To-Peer“-Ansprechpersonen, also „Ebenbürtige“, genießen unter Mitschülerinnen und Mitschüler eine hohe Akzeptanz und Glaubwürdigkeit. Daher können die Inhalte, die von den Jugendlichen selbst erarbeitet werden, optimal an andere Jugendliche weitergegeben werden.
Kinder und Jugendliche sind heute zu einem Großteil in sozialen Netzwerken miteinander verbunden. Sie verbringen teilweise viele Stunden ihrer Freizeit vor den Bildschirmen. „Mir ist es wichtig, dass Jugendliche ihr Nutzungsverhalten reflektieren und sich der Anziehungskraft von sozialen Netzwerken und Computerspielen bewusst sind. Sie sollen verstehen, welche Faktoren dazu führen, dass man so viel Zeit dort verbringt. Ein respektvoller Umgang miteinander ist auch im virtuellen Raum wichtig, genauso wie das Wissen, dass das Internet kein rechtsfreier Raum ist und Daten und Privatsphäre geschützt werden müssen“, sagt Medienpädagogin Barbara Unterholzner, die seit diesem Jahr die Ausbildung im Auftrag des Landkreises übernommen hat. Unterholzner lebt im Landkreis und ist regional in vielen Schulen bekannt. Seit über zwanzig Jahren beschäftig sie sich mit dem Thema. Sie bietet Veranstaltungen für Eltern, pädagogische Fach- und Lehrkräfte und Kinder und Jugendliche an. Als systemische Therapeutin berät sie in ihrer Praxis Menschen mit problematischer Mediennutzung.
„Dieses Jahr hatten wir wieder sehr interessierte und engagierte Jugendliche in der Ausbildung dabei und ich freue mich über die neuen Projektideen“, sagt Christina Huber, Projektkoordinatorin und Gesundheitsamt-Mitarbeiterin. „Die Schul-Medienscouts konnten in den vergangenen Jahren an ihren Schulen schon einiges verwirklichen.“
Die frisch ausgebildeten Medienscouts gehen künftig auf die unteren Klassenstufen zu und geben ihr Wissen an die jüngeren Schülerinnen und Schüler weiter. „Prävention ist auf allen Ebenen wichtig. Auch Eltern und Fachkräfte sollten wissen, welche Plattformen Kinder und Jugendliche nutzen, wie sie sich im Netz darstellen, welche Computerspiele sie spielen. Nur mit dem nötigen Hintergrundwissen können Kinder und Jugendliche auch im virtuellen Raum gut begleitet werden.“ sagt Medienpädagogin Barbara Unterholzner.
Kategorien: Landkreis