Das Gesundheitsamt bietet vielfältige Informationen zur Nikotinprävention an
Der Weltnichtrauchertag wurde am 31.05.1987 von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgerufen und steht seitdem jedes Jahr unter einem anderen Motto. Im Jahr 2024 ist liegt der besondere Fokus auf dem Schutz der Kinder vor dem Einfluss der Tabakindustrie.
Dr. Stefan Günther der Leiter des Weilheimer Gesundheitsamts betont: „Gerade junge Menschen sind aktuell mehr denn je manipulativen Praktiken der Tabakindustrie und verwandter Branchen ausgesetzt. Durch neue Produkte, wie E-Zigaretten mit vielfältigen Aromastoffen werden Jugendliche schnell in eine Abhängigkeit getrieben.“
Auch wenn die Raucherzahlen in den letzten Jahren aufgrund des enormen Einsatzes derer, die gegen den Tabakkonsum kämpfen, zurückgegangen sind, muss doch noch mehr getan werden, um diese gefährdeten Gruppen zu schützen.
Nach Daten aus dem Jahr 2022 konsumieren weltweit mindestens 37 Mio. junge Menschen im Alter von 13 bis 15 Jahren in irgendeiner Form Tabak. In der Europäischen Region der WHO sind 11,5 % der Jungen und 10,1 % der Mädchen im Alter von 13 bis 15 Jahren (4 Mio.) Tabakkonsumenten.
Um weiterhin Milliarden von Dollar zu verdienen, muss die Tabakindustrie die Millionen von Kunden ersetzen, die jedes Jahr sterben oder mit dem Rauchen aufhören. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet sie daran, ein Umfeld zu schaffen, das die Akzeptanz ihrer Produkte bei der nächsten Generation erhöht, u. a. durch eine laxe Regulierung, damit ihre Produkte leicht verfügbar und bezahlbar werden. Die Branche entwickelt auch Produkte und Werbetaktiken, die Kinder und Jugendliche ansprechen und sie über soziale Medien und Streaming-Plattformen erreichen.
Produkte wie elektronische Zigaretten und Nikotinbeutel werden bei Jugendlichen immer beliebter. Schätzungen zufolge haben im Jahr 2022 12,5 % der Jugendlichen, jedoch nur 2 % der Erwachsenen in Europa E-Zigaretten benutzt. In einigen Ländern ist die Prävalenz des Konsums von E-Zigaretten unter Schulkindern zwei- bis dreimal so hoch wie die des Zigarettenrauchens.
Die Industrie verkauft jungen Menschen vorsätzlich eine tödliche Abhängigkeit. Daher ist es umso wichtiger zum Weltnichtrauchertag 2024 aber auch permanent im Alltag über die Gefahren des Rauchens aufzuklären und bei der heranwachsenden Generation ein Bewusstsein zu schaffen.
Das Weilheimer Gesundheitsamt berät in der Präventionsarbeit aktiv über die Angebote zur Raucherentwöhnung. „Wichtiger ist uns aber, dass Kinder und Jugendliche gar nicht erst anfangen, nikotinhaltige Produkte zu konsumieren.“, so Dr. Günther.
Eine gute Möglichkeit für Schulklassen, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen ist der europaweite Wettbewerb „Be smart, don´t start!“ (www.besmart.info).
Im Foyer des Weilheimer Gesundheitsamts sind zudem in der Woche vom 27.05.-07.06. vielfältige Informationen zur Nikotinprävention verfügbar.
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