Tag der Organspende am 04. Juni 2022
Tausende warten auf die rettende Organspende
Ärztlicher Kreisverband, Krankenhaus GmbH und Gesundheitsamt werben gemeinsam für Organspende
Unter dem Motto „Richtig! Wichtig! Lebenswichtig“ findet am 4. Juni 2022 der Tag der Organspende statt, der von zahlreichen Patientenverbänden und Institutionen, wie etwa dem Bundesverband Niere e. V. oder der Deutschen Stiftung Organtransplantation, ausgerichtet und unterstützt wird. Die Aktion verfolgt das Ziel, möglichst viele Menschen auf das lebenswichtige Thema Organspende aufmerksam zu machen und zum Ausfüllen eines Organspendeausweises zu bewegen.
Der Landkreis Weilheim-Schongau ist Mitglied im Bündnis Organspende Bayern, und so ist es nur logisch, dass sich Ärztlicher Kreisverband, Krankenhaus GmbH und Gesundheitsamt zusammenschließen, um am Tage der Organspende auf die Dringlichkeit hinzuweisen.
„Ob man Organe spenden möchte oder nicht – das ist eine sehr persönliche Entscheidung. Der Schritt kann aber Leben retten“, sagt Dr. Karl Breu, Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbands Weilheim-Schongau.
Laut einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA, 2020) stehen über 80 Prozent der Deutschen einer Organ- und Gewebespende positiv gegenüber. Aber bedeutet dies auch, dass sich bereits genügend Menschen zur rettenden Organspende bereit erklären? „Leider nicht“, bedauert Dr. Markus Niklas, der neue Transplantationsbeauftragte des Krankenhauses Weilheim. „Zum Jahresende 2021 standen in Deutschland über 8.000 Patienten auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Dagegen wurden 933 postmortalen Spendern insgesamt 2.905 Organe entnommen“. Auch unter Einberechnung der Lebendspenden besteht ein großes Missverhältnis zwischen Spendern und wartenden Patienten. Die Konsequenz: Jeden Tag sterben drei Menschen, weil es kein passendes Organ für sie gibt.
Gemeinsam mit seinen beiden ärztlichen Kollegen ruft der Leiter des Weilheimer Gesundheitsamts, Dr. Stefan Günther daher nachdrücklich für das Ausfüllen eines Organspendeausweises auf. „Mit einem solchen Ausweis kann man sich generell zu einer Organspende im eigenen Todesfall bereit erklären. Es ist aber auch möglich, die Spende auf bestimmte Organe oder Gewebe zu beschränken. Den ausgefüllten Organspendeausweis, den es auch im praktischen Scheckkartenformat gibt, sollte man immer mit sich führen und ihn am besten in der Brieftasche oder bei seinen Personalpapieren aufbewahren“, so Dr. Günther
Alle drei Mediziner betonen, wie wichtig es ist, dass Jeder und Jede sich persönlich mit diesem Thema auseinandersetzen.
Ein Organspendeausweis ist beim Arzt, beim Gesundheitsamt oder in der Apotheke erhältlich. Er kann auch kostenfrei telefonisch unter der Infonummer 0800 9040400 (gebührenfrei) bestellt oder im Internet unter www.organspende-info.de heruntergeladen werden.
Weitere Informationen zum Thema Organspende gibt es auf der Website der Deutschen Stiftung Organspende unter www.dso.de.
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