Synergieeffekte durch mehr Zusammenarbeit und bessere Vernetzung
Zusammenarbeiten, vernetzen und kommunizieren – dies lässt die Pflege im Landkreis besser funktionieren: Am Mittwoch, den 20. November 2024, fand die erste Veranstaltung des Pflegenetzwerks Weilheim-Schongau in der Berufsschule Weilheim statt. Mit rund hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus der gesamten Pflegelandschaft des Landkreises – darunter zahlreiche Vertreter von Kliniken, ambulanten Diensten, Pflegeeinrichtungen, Pflegeschulen, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen – war die Resonanz auf die Einladung mehr als beeindruckend.
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte Georg Leis, Geschäftsleiter des Landratsamts Weilheim-Schongau die Besucherinnen und Besucher. In seiner Rede ging er auf die drängenden Herausforderungen in der Pflegebranche ein, wie etwa den Fachkräftemangel, die unzureichenden Pflegeplätze und die hohen Belastungen der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum. Daher bewertete er dieses gemeinsame Treffen zum Austausch als ein sehr positives Signal: „Jetzt ist der Moment, gemeinsam zu handeln, um die Pflege zukunftsfähig zu gestalten“, sagte Leis.
Auch Benedikt Wiedemann, Geschäftsstellenleiter der Gesundheitsregionplus Weilheim-Schongau, hob die Bedeutung der Vernetzung hervor. „Unser Ziel ist es, konkrete Verbesserungen für die Pflege in der Region zu erreichen. Diese Veranstaltung ist der Auftakt, um gemeinsam ins Handeln zu kommen“, sagte Wiedemann.
Im innovativen Open-Space-Format hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dann die Möglichkeit, ihre Erfahrungen und Ideen aktiv in die Runde einzubringen. Dabei schilderten die Pflegekräfte, die Angehörige und weitere Akteure die Herausforderungen ihres Alltags: Dazu zählen in der stationären Pflege Schwierigkeiten bei der Personalgewinnung und hohe Ausfallquoten. Bei der ambulanten Pflege wurden mangelnde Wertschätzung für soziale Kontakte mit Patienten und die Belastung durch bürokratische Hürden genannt. Für pflegende Angehörige sind die unzureichende Unterstützung und komplizierte Zugänge zu Informationen und Leistungen problematisch.
In Kleingruppen wurden insgesamt 16 Themen bearbeitet, von der Nachwuchsgewinnung über teilstationäre Pflege bis hin zur politischen Unterstützung. Die Ergebnisse wurden anschließend im Plenum vorgestellt und mögliche Arbeitsgruppen zur Weiterbearbeitung gebildet. Zum Abschluss formulierten die Teilnehmer klare Ziele:
Aufwertung des Pflegeberufs und stärkere Sichtbarkeit sozialer Arbeit
Verbesserung des Informationsflusses zwischen Akteuren
Stärkere Einbindung von pflegenden Angehörigen und anderen Schlüsselakteuren wie Ärzten und Bürgermeistern
Trotz der herausfordernden Situation in der Pflegebranche war die Atmosphäre bei der Veranstaltung von spürbarem Optimismus und großem Tatendrang geprägt. Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer betonten den Wunsch, das Pflegenetzwerktreffen, das gemeinsam von der Gesundheitsregionplus Weilheim-Schongau, der Behindertenbeauftragten und der Seniorenfachstelle des Landkreises organisiert worden war, künftig jährlich fortzuführen. Der stellvertretende Landrat Wolfgang Taffertshofer verabschiedete die Teilnehmer schließlich mit einem positiven Resümee: „Diese Veranstaltung hat gezeigt, dass nur durch Vernetzung und gute Zusammenarbeit eine zukunftsfähige Pflege im Landkreis möglich ist.“
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