Landkreis Weilheim-Schongau tritt dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) bei
Heute wurde auf der Kreistagssitzung ein bedeutender Beschluss gefasst, der eine wegweisende Entwicklung für den Öffentlichen Nahverkehr im Landkreis Weilheim-Schongau markiert. Der Kreistag hat einstimmig beschlossen:
Ab dem 1. Januar 2025 wird der Landkreis Weilheim-Schongau Teil des Münchner Verkehrs- und Tarifverbunds (MVV) und tritt als Gesellschafter der MVV GmbH bei. Diese Entscheidung beinhaltet die Übernahme sämtlicher investiver und konsumtiver Kosten gemäß den vorgelegten Sachverhalten. Diese Kosten setzen sich aus verschiedenen Elementen zusammen, darunter Erstinvestitionen, Durchtarifierungs- und Harmonisierungsverluste im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) und Schienenpersonennahverkehr (SPNV), sowie Regiekosten der MVV GmbH.
Um die verbundbedingten Mindereinnahmen bei den Verkehrsunternehmen im ÖPNV auszugleichen, plant der Landkreis die Erlassung einer Allgemeinen Vorschrift im Laufe des Jahres 2023, unterstützt von der MVV GmbH. Die Landrätin wird ermächtigt, alle notwendigen Schritte zur Verbunderweiterung zu unternehmen und die erforderlichen rechtlichen Erklärungen abzugeben. Der Kreistag wird über den Fortschritt dieser Maßnahmen zum nächstmöglichen Zeitpunkt informiert.
Ergänzend wird im aktuellen Nahverkehrsplan des Landkreises festgelegt, dass mit dem Beitritt zum MVV der jeweils gültige MVV-Verbundtarif angewendet wird. Dieser Schritt markiert einen bedeutenden Meilenstein für die regionale Mobilität und die Zukunft des öffentlichen Verkehrs im Landkreis Weilheim-Schongau.
Landrätin Andrea Jochner äußerte sich dazu: "Der heutige Beschluss des Kreistags markiert ein starkes Signal für die Entwicklung des Öffentlichen Nahverkehrs in unserem Landkreis. Dieser Schritt ist eine konsequente Umsetzung unserer verkehrspolitischen Ziele und entspricht den Leitlinien des Freistaats Bayern zur Stärkung des ÖPNV. Der Beitritt zum MVV ist ein entscheidender Schritt, um eine einheitliche und attraktive Verkehrsstruktur zu schaffen, die allen Bürgern zugutekommt."
Die Entscheidung des Kreistags basiert auf verkehrspolitischen Grundlagen und langfristigen Zielen, wie sie im Koalitionsvertrag der bayerischen Staatsregierung, dem Spitzengespräch zur Zukunft des ÖPNV in Bayern sowie der ÖPNV-Strategie 2030 für den Freistaat Bayern festgelegt sind.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter freut sich, dass der Weg zum MVV-Beitritt nun frei ist: „Der MVV wächst weiter! Das sind tolle Neuigkeiten für alle Fahrgäste im Landkreis Weilheim-Schongau und das gesamte Verbundgebiet! Nachdem der MVV diesen Dezember schon auf zwölf Landkreise und kreisfreie Städte anwächst, wird Weilheim-Schongau im Januar 2025 nachziehen. Das stärkt den ÖPNV in der gesamten Region und erleichtert den Zugang zum ÖPNV ungemein. Der MVV festigt mit dann über 9.100 km² Fläche und mehr als 3,1 Millionen Einwohnern seine Position als einer der größten und leistungsstärksten Verbünde Deutschlands. Mit unserer Unterstützung wird der MVV sogar noch weiter wachsen. In den nächsten Jahren könnten auch noch die Landkreise Landsberg am Lech, Landshut, Mühldorf am Inn und Garmisch-Partenkirchen sowie die Stadt Landshut den MVV-Beitritt beschließen.“
Landkreis Weilheim-Schongau beschließt Teilnahme an der Ausschreibung für neue Expressbuslinien des Alpenbusses.
In der heutigen Kreistagssitzung hat der Landkreis Weilheim-Schongau mehrheitlich beschlossen, sich an der Ausschreibung für die neuen Expressbuslinien des Alpenbusses zu beteiligen. Diese Entscheidung basiert auf dem vorliegenden Leistungsbild zum Alpenbus und unterliegt einer entsprechenden Beschlussfassung der übrigen Landkreise.
Der Beschluss beinhaltet die Genehmigung der Ausschreibung neuer Expressbuslinien über einen Zeitraum von fünf Jahren und die Übernahme der anfallenden Kosten, die nicht durch den Freistaat Bayern abgedeckt sind. Dabei wird die MVV GmbH beauftragt, die folgenden Schritte zu übernehmen: die Durchführung der Ausschreibungsverfahren, die Vergabe der Verkehrsleistungen an den wirtschaftlichsten Bieter unter Berücksichtigung der vorliegenden Kostenprognose sowie den Abschluss von Verkehrsverträgen mit einer Laufzeit von jeweils fünf Jahren.
Begründet wird dieser Beschluss durch die Zielsetzung des "Fahrplans für mehr Mobilität in Bayern" der Bayerischen Staatsregierung, der eine leistungsfähige Ost-West-Verbindung im Oberland mittels Expressbussen vorsieht. Diese Expressbuslinien sollen das Schienennetz im Großraum München ergänzen und eine attraktive Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen SPNV-Haltestellen sowie wesentlichen Nachfrageschwerpunkten bieten.
Der Alpenbus besteht aus zwei Expressbuslinien:
- West-Ast (Murnau – Penzberg – Bad Tölz)
- Ost-Ast (Bad Tölz – Gmund – Miesbach – Rosenheim) inkl. (Bad Tölz – Miesbach) als Expressverbindung
Die Kosten werden nach dem Territorialprinzip auf die Aufgabenträger aufgeteilt. Der Landkreis Weilheim-Schongau ist am West-Ast des Alpenbusses finanziell beteiligt.
Landkreis Weilheim-Schongau beschließt Teilnahme an MVV-Linie 374-Ausschreibung für fünf Jahre
Heute hat der Kreistag des Landkreises Weilheim-Schongau einen weiteren wichtigen Beschluss gefasst: Vorbehaltlich einer entsprechenden Beschlussfassung des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen stimmt der Landkreis der Ausschreibung der MVV-Linie 374 für fünf Jahre zu, mit einer Verlängerungsoption von weiteren zwei Jahren.
Dieser Beschluss basiert auf dem vorliegenden Leistungsbild der vorgestellten Variante 2, einer Taktverdichtung von Montag bis Freitag. Der Landkreis wird die territorial anfallenden Kosten für diese Erweiterung übernehmen.
Die geschätzten Kosten für den Landkreis Weilheim-Schongau belaufen sich auf mindestens 188.000 Euro bis maximal 230.000 Euro, unter Berücksichtigung der möglichen Fahrgeldeinnahmen.
Die MVV GmbH wird damit beauftragt und ermächtigt, das Ausschreibungsverfahren für die MVV-Linie 374 durchzuführen.
In der Begründung des Beschlusses wurde auf den am 3. Juni 2022 verabschiedeten Nahverkehrsplan (NVP) des Landkreises hingewiesen, der die verkehrspolitischen Zielvorstellungen des Landkreises definiert. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Schaffung starker, landkreisübergreifender Verbindungen mit hohem Fahrgastpotenzial.
Entscheidung für mehr Mobilität: Kreistag befürwortet Ermäßigungsticket
Der Kreistag des Landkreises Weilheim-Schongau traf heute eine wegweisende einstimmige Entscheidung in Bezug auf das neu eingeführte Bayerische Ermäßigungsticket. Unter der Bedingung der Kostenneutralität für den Kreishaushalt ermächtigte der Kreistag die Landrätin zur Erlassung der 1. Änderung zur Allgemeinverfügung des Deutschlandtickets.
Der Landkreis Weilheim-Schongau wird weiterhin keine eigenen finanziellen Mittel einsetzen. Es werden lediglich die Mittel weitergeleitet, die dem Landkreis zugeteilt wurden.
Die Entscheidung des Kreistags unterstreicht das Engagement für eine verbesserte Mobilität und den Zugang zu erschwinglichen öffentlichen Verkehrsmitteln für Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende.
Der Freistaat Bayern hat zusätzlich zum regulären Deutschlandticket ein Ermäßigungsticket für Auszubildende, Studierende und Freiwilligendienstleistende beschlossen. Dieses ermäßigte Ticket, das 20 Euro unter dem regulären Preis des Deutschlandtickets liegt, ermöglicht ab dem Startjahr 2023 eine monatliche Nutzung für 29 Euro. Die preisliche Differenz wird dabei vom Freistaat Bayern getragen. Das ermäßigte Deutschlandticket ist seit dem 1. September 2023 für Auszubildende und wird zum Wintersemester 2023/2024 auch für Studierende verfügbar sein. Es ist eine kostengünstigere Alternative zum Deutschlandticket und ermöglicht eine bundesweite Nutzung. Zudem ist es wie das Deutschlandticket monatlich kündbar und digital erhältlich.
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