Ziel ist Unterstützung von Kindern aus psychisch belasteten Familien
„Kinder aus psychisch belasteten Familien gemeinsam unterstützen“ – unter diesem Motto trafen sich am Montag, den 9. Oktober 2023, im Weilheimer Landratsamt zahlreiche Akteure von „KoKi Netzwerk frühe Kindheit“ und von der Schwangerschaftsberatung im Gesundheitsamt. Das Ziel des Treffens war Im Landkreis Weilheim-Schongau ein tragfähiges Netzwerk mit interdisziplinärem Austausch zu schaffen, um psychisch belastete Eltern und Familie zu stärken. Für die Veranstaltung konnte unter anderem Prof. Dr. Sabine Wagenblass von der Uni Bremen gewonnen werden, die in ihrem Vortrag intensiv auf die Auswirkungen von psychischen Erkrankungen auf ein Familiensystem einging.
Das gemeinsame Treffen war mit KoKi seit vier Jahren geplant, musste jedoch wegen der Corona-Pandemie mehrfach verschoben. „Die Präsenz beim Treffen war uns sehr wichtig, damit auch Fragen gestellt werden können und in Kleingruppen gearbeitet werden kann“, sagte Petra Regauer vom Sachgebiet Gesundheitsförderung und Prävention am Landratsamt Weilheim-Schongau. Eingeladen waren alle Berufsgruppen, die mit schwangeren Frauen, Familien und Kindern zu tun haben, also Hebammen, Ärzte, Therapeuten, Lehrer, Erzieher und Mitarbeiter von Beratungsstellen.
Gekommen waren rund 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich intensiv einbrachten und laut Feedback vom lebendigen Vortrag durch Prof. Dr. Sabine Wagenblass mit den zahlreichen Fallbeispielen profitierten. In der Pause wurden zudem zahlreiche interessante Fragen an die Referentin gestellt, die diese fachkundig beantwortete.
Der Hintergrund der Veranstaltung: Unter den Fachleuten herrscht derzeit eine große Nachfrage nach Informationen zum Thema „Kinder aus psychisch belasteten Familien“. „Einerseits wächst der Beratungsbedarf ständig, andererseits werden die Wartezeiten für Therapieplätze – sowohl für Kinder als auch Erwachsene – immer länger“, bedauert Regauer. Laut Regauer fand ein guter Austausch interdisziplinär statt. „Wenn sich die Akteure kennen, fällt es viel leichter, einfach nachzufragen.“
Bei dem Treffen wurden verschiedene Angebote wurden vorgestellt, die zum Teil vielen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch nicht bekannt waren, darunter etwa der Sozialatlas, das Projekt „Pegasus“ der Erziehungsberatungsstelle (Gruppenarbeit für Kinder aus belasteten Familien), das Projekt „Aufsuchende psychiatrische Versorgung der Tagesklinik für Frauen mit Kindern“.
Unterm Strich war die Veranstaltung laut ihrer Macher ein großer Erfolg. „Wir haben nur positive Rückmeldungen bekommen“, sagt Christina Huber, ebenfalls Mitarbeiterin am Sachgebiet Gesundheitsförderung und Prävention. Etwa 15 Personen hätten sich bereits im Anschluss gemeldet, die starkes Interesse daran hätten, ein tragfähiges Netzwerk zum Thema aufzubauen. „Eine Einladung an alle Interessierten zum Aufbau dieses Netzwerkes erfolgt demnächst“, so Huber.
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