Reformierte Schuleingangsuntersuchung tritt 2024 in Kraft

Vorgezogene Untersuchung soll Chancengleichheit erhöhen

Stellten die neue Schuleingangsuntersuchung der Presse vor (v. li.): Elke Kassner (Fach-kraft der Sozialmedizin), Dr. Saskia Huppmann (Stellv. Leiterin des Gesundheitsamts) und Katharina Erhart (Fachkraft der Sozialmedizin)
Schuleingangsuntersuchung

Zur Verbesserung der Chancengleichheit aller ABC-Schützen im Landkreis Weilheim-Schongau führt das Gesundheitsamt ab Sommer die reformierte Schuleingangsuntersuchung ein. In einem Pressegespräch am Montag, den 24.06.2024, informierte Dr. Saskia Huppmann, Stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes, gemeinsam mit zwei Fachkräften der Sozialmedizin über die Vorteile und Hintergründe dieser Reform.

Ab Juli 2024 startet die reformierte Schuleingangsuntersuchung im Landkreis Weilheim-Schongau. Künftig sollen die Kinder im vorletzten Kindergartenjahr untersucht werden, also im Alter von viereinhalb bis fünf Jahren. Die Phase der Umstellung wird sich vermutlich über mehrere Jahrgänge hinziehen, da nun ein doppelter Jahrgang mit rund 3000 Kindern im Landkreis zur Untersuchung eingeladen wird. Wichtig: Die Kinder werden deswegen nicht früher eingeschult, sondern wie bisher erst mit sechs Jahren.

Der Hintergrund der Reform: Der bisherige Fokus der Untersuchung war die Frage nach der Schulfähigkeit (Einschulung ja oder nein). Der künftige Fokus ist nun die Frage: Welche Unterstützung bzw. Förderung ist noch notwendig für einen möglichst optimalen Schulstart des Kindes? Denn bisher war der Zeitpunkt der aktuellen Schuleingangsuntersuchung leider oft zu spät, um bei festgestelltem Unterstützungsbedarf noch eine gute Förderung bis zum Schuleintritt zu ermöglichen. „Künftig können wir den Kontakt der Eltern zu Förderstellen und Förderzentren im Bedarfsfall rechtzeitig anbahnen, damit das Kind auch die entsprechende Unterstützung bekommt“, sagte Dr. Saskia Huppmann, die selbst Kinderärztin ist. „Auf diese Weise können die Chancen auf einen guten Schulstart für das jeweilige Kind verbessert werden.“ 

Die flächendeckende Reform wurde 2019 nach einem erfolgreichen Pilotprojekt (Gesundheits- und Entwicklungsscreening im Kindergartenalter „GESiK“) vom Bayerischen Ministerrat beschlossen. Durch die Corona-Pandemie wurde die Umsetzung jedoch erheblich verzögert. Bis 2027 soll die reformierte Schuleingangsuntersuchung flächendeckend in ganz Bayern eingeführt sein.

Die Änderungen im Detail:

  • Ein früherer Untersuchungszeitpunkt: Die Kinder werden künftig im vorletzten Kindergartenjahr untersucht (aktuell: letztes Kindergartenjahr)
  • Ein erweitertes Untersuchungsspektrum: Das Untersuchungsspektrum wurde z.B. um die Vorläuferfähigkeiten für das Rechnen sowie die visuelle Wahrnehmung erweitert.

Ab Juli 2024 werden erstmals Kinder im Landkreis Weilheim-Schongau zur reformierten Schuleingangsuntersuchung per Post an die Sorgeberechtigten eingeladen. Die Terminvereinbarung erfolgt weiterhin wie gewohnt über einen QR-Code online durch die Eltern selbst.  Die für alle Kinder obligatorische Untersuchung wird an den Dienststellen des Gesundheitsamtes in Weilheim und in Schongau angeboten.

Kategorien: Landkreis

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