„Meilenstein auf dem Weg des Landkreises Weilheim-Schongau zur Wasserstoffregion“
Ein Riesenschritt in die klimaneutrale Zukunft Weilheim-Schongaus ist getan: Auf dem Versuchsgut „Almwirtschaft Windkreut“ bei Peißenberg wurde am Montag, den 17. Juli 2023, unter Beisein von Landrätin Andrea Jochner-Weiß, Staatsminister Hubert Aiwanger, MdL Florian Streibl, Peißenbergs Bürgermeister Frank Zellner und zahlreichen Gästen die erste mobile Wasserstofftankstelle Südbayerns eingeweiht. Künftig soll auf dem innovativen Hof aus organischen Reststoffen komplett emissionsfrei „grüner“ Wasserstoff durch Hydrolyse für die Mobilitätsnutzung hergestellt werden – wertvolle Torfersatzstoffe, Bio-Pflanzenkohle und CO2-neutrale Restwärme entstehen dabei zusätzlich.
„Ihre Anlage stellt einen entscheidenden Meilenstein auf dem Weg unseres Landkreises Weilheim-Schongau zur Wasserstoffregion dar“, lobte Landrätin Andrea Jochner-Weiß den Innovationsgeist und Mut Hubert Kohlers von blueFLUX Energy AG und seines Teams. „Ihr Projekt ist ein lobenswertes Paradebeispiel dafür, wie findige Köpfe und Unternehmer etwas riskieren, um in unserem Landkreis anhand von innovativer Technologie einen nachhaltigen Kreislauf – von der Kuh bis zum erneuerbaren Wasserstoff – umzusetzen und so eine bessere Zukunft für Klima und Umwelt in greifbare Nähe zu rücken. Mein Respekt dafür und ein herzliches ‚Vergelt’s Gott‘, dass Sie sich etwas trauen“, so die Landrätin. Auch Aiwanger und Streibl hoben den Pioniergeist des Peißenberger Unternehmens hervor und signalisierten Unterstützung des Projekts. Aiwanger zeigte sich mit zahlreichen Fragen sehr interessiert an der Anlage bei der Vorführung. „Wir brauchen beim Thema Wasserstoff solche praxistauglichen Lösungen, um bei der Mobilität nicht fossil zu bleiben“, so der stellvertretende Ministerpräsident.
Ab August solle es bereits möglich sein, mit der Anlage Lkws, Busse und Pkws mit Wasserstoff zu betanken. Zuvor wird die Anlage noch vom TÜV Süd auf Herz und Nieren untersucht. Am Werksgelände der Firma blueFLUX in Peißenberg soll sechs Monate lang eine Testphase stattfinden, der Aufbau einer Mietwagenflotte ist geplant. Mit der Anlage ist es möglich, Fahrzeuge mit einem Druck von 350 Bar zu betanken. Pkws können nach heutigen Maßstäben damit zu 50 bis 70 Prozent befüllt werden. Der Wasserstoff selbst stammt aus einer Hydrolyse-Anlage, in der aus Mist, Pflanzenmaterial und anderen organischen Reststoffen sowohl der Energieträger Wasserstoff als auch Bio-Pflanzenkohle hergestellt werden. Zudem entstehen dabei Torfersatzstoffe für den Gartenbau, auch die Restwärme soll genützt werden. Für 2024 steht eine zweite mobile Wasserstoffabfüllanlage im Raum.