1500 Postkarten mit Themen der Jugend gehen ins Kanzleramt

Im Landkreis Weilheim-Schongau haben rund 1500 junge Menschen im Rahmen des Demokratieprojekts „Unsere Themen, dein Job“ ihre Themen, Botschaften und Forderungen direkt an den künftigen Bundeskanzler formuliert. Die Kommunale Jugendarbeit (KoJa) am Landratsamt Weilheim-Schongau initiierte das Projekt zur Bundestagswahl 2025, um Jugendliche für Politik zu begeistern und ihnen eine Stimme zu geben. Schülerinnen und Schüler aus 17 Schulen, Jugendorganisationen und Vereinen nutzten die Gelegenheit, ihre persönlichen Botschaften auf Postkarten festzuhalten. Die Themen waren vielfältig: Besonders häufig wurde soziale Sicherheit und Forderungen nach bezahlbaren Lebenshaltungskosten, niedrigeren Sprit- und Lebensmittelpreisen sowie erschwinglicheren Führerscheinen und Periodenartikeln geäußert. Auch der Umweltschutz stand im Fokus: Mehr Aufforstung, verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien, weniger Plastikverschmutzung und eine bessere Wasserversorgung wurden vielfach gefordert. Ein weiteres zentrales Anliegen war der Wunsch nach Frieden: Jugendliche sprachen sich für das Ende von Kriegen, den Stopp von Waffenlieferungen ins Ausland und gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht aus. Besorgnis herrschte zudem über den zunehmenden Rechtsextremismus, insbesondere mit Blick auf drohende Abschiebungen durch rechtsextreme Parteien und die Angst vor einer Wiederholung der NS-Zeit. Auch das Bildungssystem stand zur Debatte: Mehr individuelle Förderung, weniger Druck, flexiblere Ferientage und ein Ende des generellen Handyverbots an Schulen waren zentrale Forderungen. Ebenso wurde eine bessere Bezahlung für Pflegekräfte, soziale Berufe und Handwerksberufe gewünscht. Alle Postkarten werden nun gesammelt an das Bundeskanzleramt nach Berlin geschickt – ein starkes Signal dafür, dass die Jugend mitgestalten will. „Wir wollen zeigen, dass politische Beteiligung nicht nur möglich, sondern gewünscht ist“, sagt Viktoria Meyer von der KoJa. Das Projekt setzt damit ein Zeichen für den gesellschaftlichen Diskurs und die Verantwortung jedes Einzelnen für die Zukunft. Die jungen Menschen aus Weilheim-Schongau haben gesprochen – nun bleibt abzuwarten, ob ihre Stimmen in der Bundespolitik Gehör finden.
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