Auftrag: Seniorenarbeit darf in Gemeinden nicht in Vergessenheit geraten

Bei strahlendem Frühlingswetter trafen sich am Donnerstag, den 20.03.2025, rund 25 kommunale Seniorenreferentinnen und -referenten aus dem Landkreis Weilheim-Schongau zum halbjährlichen Austauschtreffen in Iffeldorf. Auf Einladung von Ria Markowski, Vorsitzende der Nachbarschaftshilfe Iffeldorf, organisierte Lisa Merlonetti von der Seniorenfachstelle des Landkreises die Veranstaltung, die allen Teilnehmern einen intensiven Einblick in die Seniorenarbeit vor Ort bot.
Zum Auftakt begrüßte Iffeldorfs Bürgermeister Hans Lang die Gäste persönlich und führte sie durch das beeindruckend gelungene Gebäudeensemble, das die Verbindung von historischen und modernen Elementen vereint. In seinen Worten hob er die große Bedeutung der Seniorenarbeit für die Gemeinde Iffeldorf hervor.
Ein besonderes Augenmerk lag auf der Arbeit der Nachbarschaftshilfe Iffeldorf. Ria Markowski und ihr Team leisten wertvolle und vielfältige Unterstützung, wie man erfuhr: Vom Mittagstisch über IT-Kurse bis hin zu Ausflügen und Festen – das Angebot ist breit gefächert. Auch die geplante Seniorenwohnanlage sowie die bereits etablierte Pflegeberatung in Iffeldorf zeigen, wie viel Herzblut und Engagement in die Seniorenarbeit fließt. "Gerade in Zeiten des demografischen Wandels sind solche Strukturen unbezahlbar", sagte Lisa Merlonetti.
Ergänzt wurde das Treffen durch Informationen des Landkreises für Senioren im Bereich ÖPNV. Veronika Schellhorn, Referentin für Mobilität und Klimaschutz, sprach über den erfolgten Beitritt des Landkreises Weilheim-Schongau zum Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) und den damit verbundenen Neuerungen speziell für Seniorinnen und Senioren. Schellhorn erläuterte die neuen Fahrplanstrukturen sowie die Tarifgestaltung im erweiterten Verbundraum und ging dabei auf die Bedürfnisse älterer Menschen ein. In einer anschließenden Fragerunde hatten die Seniorenbeauftragten die Möglichkeit, gezielt auf Herausforderungen und Unsicherheiten zu bestimmten Mobilitätsthemen aus ihren Bereichen einzugehen. Themen wie Barrierefreiheit, Anschlussmöglichkeiten und geeignete Ticketoptionen für Seniorinnen und Senioren (insbesondere die übertragbare Monatskarte 65) wurden dabei intensiv beleuchtet. Auch der Pflegestützpunkt Weilheim-Schongau präsentierte sein kostenloses und neutrales Beratungsangebot, das an den Standorten Penzberg, Weilheim und Schongau zur Verfügung steht.
Der rege Austausch zeigte, mit welch hohem Engagement die kommunalen Seniorenbeauftragten ihre Aufgaben wahrnehmen. Gleichzeitig wurden jedoch auch Sorgen deutlich: Seniorenarbeit ist keine Pflichtaufgabe der Kommunen und droht daher oft in den Hintergrund zu geraten. Hier bedürfe es dringend einer politischen Weichenstellung auf Bundes- und Landesebene, um die wertvolle Arbeit langfristig zu sichern.
Lisa Merlonetti zeigte sich erfreut über die große Beteiligung und den konstruktiven Austausch: „Die kommunalen Seniorenbeauftragten sind wichtige Multiplikatoren in den Gemeinden. Besonders erfreulich ist, dass immer mehr Kommunen das Potenzial des Förderprogramms ‚`Quartierskonzepte‘ erkennen und nutzen. Gerade in Zukunft wird es zunehmend herausfordernd, die komplexen Aufgaben rein ehrenamtlich zu bewältigen – deshalb sind hauptamtliche soziale ‚‘Kümmerer vor Ort‘ von unschätzbarem Wert.“
Das nächste Austauschtreffen der kommunalen Seniorenbeauftragten ist für den Herbst 2025 geplant und wird erneut spannende Einblicke in die Seniorenarbeit vor Ort bieten.
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